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Aktuelle Forschungsprojekte

Digitalisierung der Typoskripte von Thea Buyken zu den Kölner Schreinsbüchern
(verantwortlich: Prof. Dr. Karl Ubl)

Mit 545 Bänden und rund 300.000 Einzeleinträgen stellt die Kölner Schreinsüberlieferung einen singulären Bestand an pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter nördlich der Alpen dar. Aufgrund dieses äußerst umfangreichen Materials sind die Schreinsbücher allerdings bislang kaum editorisch erschlossen. Zu den wenigen Ausnahmen gehört die Edition der Rechtshistoriker Hans Planitz und Thea Buyken von 1937, die immerhin rund 2500 Einträge aus verschiedenen Schreinsbüchern des 13. und 14. Jahrhunderts umfasst. Von Thea Buyken stammen darüber hinaus maschinenschriftliche Transkriptionen von 10.000 weiteren Schreinsbucheinträgen, die im Universitätsarchiv Köln aufbewahrt werden. Dieses Material wird durch Mitarbeiter:innen der Forschungsstelle im Projekt aufbereitet, um es im Rahmen eines Online-Portals zur Kölner Schreinsüberlieferung digital zur Verfügung zu stellen.

DFG-Projekt Beginen in Köln: Sozialgeschichte urbaner Frömmigkeit vom 13. bis 15. Jahrhundert
(verantwortlich: Dr. Letha Böhringer)

Im Zentrum steht eine Datenbank mit über 2000 Datensätzen zu Beginen, die von 1223 bis Anfang des 15. Jahrhunderts in Köln lebten. Diese Datenbank wird mit Unterstützung des Cologne Center for eHumanities (CCeH, verantwortlich: Jan Bigalke) moduliert und für das Internet aufbereitet. Die Forschungsdaten wurden ermittelt aus zahlreichen Beständen der Historischen Archive der Stadt und der Erzdiözese Köln, darunter Schreinsbücher, Testamente und Urkunden. Sie geben Auskunft über Familien, Besitz und Netzwerke der Beginen und ermöglichen Erkenntnisse über ihre Lebensweise und wirtschaftlichen Grundlagen sowie ihre soziale Einbindung in die urbane Gesellschaft, wie sie aufgrund der einmaligen Quellendichte in anderen Orten nicht gewonnen werden können. Geplant ist neben der Veröffentlichung der Datenbank eine Monographie, die zusätzlich zu den prosopographischen Daten auch zahlreiche Quellen zu den Beginenkonventen Kölns heranzieht.

Akteure in der Stadt. Handlungsspielräume von Kölner Priestern zwischen urbaner Lebenswelt und kirchlicher Hierarchie im Früh- und Hochmittelalter
(verantwortlich: Dr. Lioba Geis)

Ausgehend von aktuellen Forschungen zu frühmittelalterlichen Priestern im ländlichen Raum fragt das Projekt nach Handlungsspielräumen von Kölner Priestern im städtischen Kontext. Dabei werden insbesondere Bildungs- und Wissensstand der Priester, ihr Verhältnis zum Erzbischof, die sozialen Beziehungen der Priester innerhalb der Stadt, Auswirkungen temporärer und langfristiger innerstädtischer Veränderungen sowie die über den urbanen Raum hinausgehende Relevanz der Priester für das Kölner Umland untersucht. Damit eröffnet das Projekt nicht nur Vergleichsmöglichkeiten zwischen Metropole und Peripherie, Stadt und ländlichen Gebieten, sondern steuert auch einer auf die Kölner Erzbischöfe zentrierten Perspektive entgegen und trägt dazu bei, das früh- und hochmittelalterliche Profil Kölns anhand einer bislang wenig beachteten Personengruppe weiter zu erschließen.

Cologne in comparison with Italian cities (11th-13th centuries)
(verantwortlich: Dr. Lioba Geis)

The international network is dedicated to the comparison of Cologne with selected Italian cities from the eleventh to the thirteenth centuries and deals in particular with aspirations of urban autonomy, the inner-city position of the (arch)bishop, the ideas of urban sanctity, urban identities, topographical developments and the consequences of Hohenstaufen rule north and south of the Alps. In addition to structural comparisons, the network also examines personal contacts and exchange opportunities that existed between Cologne and individual Italian cities.